Immer mehr Frauen prägen Österreichs Wirtschaft

In Sachen Gleichstellung tut sich was: Hinter jeder zweiten Gründung steckt mittlerweile eine Frau. Erfreulich: 2024 wurden in Österreich so viele Einzelunternehmen von Frauen gegründet wie noch nie. Doch zu tun, gibt es noch reichlich.

Zuletzt aktualisiert am 06.03.2025, 16:07

Quelle: WKO. Walking people

Die heimische Unternehmenslandschaft wird immer weiblicher – das belegen aktuelle Zahlen der Wirtschaftskammer sowohl für Österreich gesamt wie auch für das Bundesland Steiermark.
Während österreichweit 2014 noch etwas mehr als 107.000 selbstständig erwerbstätige Frauen in Österreich aktiv waren, sind es inzwischen über 148.000 – ein Anstieg von rund 38%. Im vergangenen Jahr (2024) lag der Anteil weiblicher Selbstständiger an allen Einzelunternehmen bereits bei 39,8 %.

Quelle: WKO.

In der Steiermark hat sich die Zahl der als Einzelunternehmen selbständigen Unternehmerinnen seit 2014 von 22.859 auf mittlerweile 32.164 (2024) erhöht. Das ist ein Anstieg von 40,7%, der deutlich über dem Österreichwert liegt. Der Anteil an weiblichen Unternehmerinnen in unserem Bundesland steigt kontiniuerlich und liegt aktuell bei 49,4% (2024).

Quelle: WKO.

Quelle: WKÖ Mitgliederstatistik, natürliche Personen (Einzelunternehmen) ohne Personenbetreuer:innen.

Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass mit dem steigenden Frauenanteil das Verhältnis zwischen Unternehmerinnen und Unternehmern zunehmend ausgewogener wird.

Der Trend zu weiblichem Unternehmertum zeigt sich auch bei den Gründungen in Österreich bzw. in der Steiermark: Bereits hinter jeder zweiten Gründung steckt eine Frau.

Bei den weiblichen Gründungen wurde 2024 auf Österreich-Ebene sogar ein Rekord verzeichnet: Noch nie wurden so viele Einzelunternehmen von Frauen gegründet. Der Anteil der weiblichen Gründerinnen lag bei 46% (13.760 Einzelunternehmen). Damit hat sich die Zahl der Neugründerinnen seit den 1990er Jahren mehr als verfünffacht – damals wurden durchschnittlich 2.500 Unternehmen von Frauen gegründet. Eine flexible Zeit- und Lebensgestaltung, der Wunsch, die “eigene” Chefin zu sein, und die Steigerung des Einkommens sind laut einer Befragung des Gründerservice der WKÖ die häufigsten Gründe für Frauen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

In der Steiermark wurden im letzten Jahr 46,6% aller Einzelunternehmen (ohne selbständige Personenbetreuerinnen) von Frauen gegründet. 29,6% der steirischen Arbeitgeberbetriebe in der Rechtsform Einzelunternehmen werden von Frauen geführt und schaffen in unserem Bundesland Arbeitsplätze für rund 11.900 Personen.

FAZIT:
Frauen und berufstätige Eltern müssen als treibende Kräfte der Wirtschaft weiter gestärkt werden! Ein zentraler Punkt in diesem Zusammenhang ist die Anpassung der Kinderbetreuung an die Realität unseres Wirtschaftslebens. Denn trotz einer positiven Entwicklung stehen (berufstätige) Eltern weiterhin vor Herausforderungen rund um die Kinderbetreuung, denn bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf besteht noch Luft nach oben, vor allem im internationalen Vergleich. Daher braucht es dringend einen Turbo beim flächendeckenden Ausbau von ganztägigen und ganzjährigen Kinderbildungs– und Kinderbetreuungsplätzen. Eine Forderung, die die Erwerbstätigkeit von Frauen und berufstätigen Eltern erleichtert und zugleich damit das Arbeitskräfteangebot erhöht.