Existenzielle Belastungsprobe: Industrie und Bau stecken in der Konjunkturkrise fest.
Die Energie- und Arbeitskosten sind nach wie vor hoch. Das setzt der Industrie und der Bauwirtschaft gehörig zu. Im Dezember 2024 konnte die Baubranche nur einen bescheidenen Umsatzzuwachs von 0,3 % verbuchen. Die Industrie erlebte dagegen einen Umsatzeinbruch. Wir haben uns angesehen wie man gegensteuern kann.
Zuletzt aktualisiert am 10.02.2025, 09:30

Die Rezession in Österreich erweist sich als hartnäckig: Die Wirtschaftsleistung blieb Ende 2024 um -0,2 % hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück. Die Entwicklung verläuft dabei jedoch heterogen: Während konsumnahe Dienstleistungsbereiche – wie Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie – allmählich eine Erholung verzeichnen, verbleibt die wirtschaftliche Entwicklung im produzierenden Bereich weiter auf sehr niedrigem Niveau. Hier sind die Umsätze im Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahr um -8,0 % eingebrochen. Besonders stark betroffen ist weiterhin die Industrie, die einen Rückgang von -9,7 % verzeichnete. Etwas besser steht die Baubranche da, die einen bescheidenen Umsatzzuwachs von 0,3 % verbuchen konnte.
Im Dezember 2024 ist der Umsatz im produzierenden Bereich um 8,0 % eingebrochen
Entwicklung des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr
Umsatzindex, Dezember 2024, Veränderung zum Vorjahresmonat in %.
Quelle: Statistik Austria, Konjunkturindikatoren Jänner 2025
Anmerkung: Der produzierende Bereich insgesamt umfasst die Bereiche Bergbau, Herstellung von Waren, Energie- und Wasserversorgung, Abfallentsorgung sowie das Bauwesen (ÖNACE B-F). Unter Industrie fallen alle vorherigen Bereiche außer Bau (ÖNACE B-E). Der Bau ist definiert durch den ÖNACE F.
FAZIT: Vom derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ist der produzierende Bereich besonders stark betroffen. Während die Bauwirtschaft nahezu stagniert, fällt die Industrie weiterhin stark zurück. Beide haben mit großen strukturellen Herausforderungen zu kämpfen, wie die hohe Belastung durch Energie- und Arbeitskosten in Österreich. Um den Standort zu stärken und wieder an Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen, sind eine spürbare Senkung der Lohnnebenkosten, die Sicherstellung nachhaltig niedriger und berechenbarer Energiepreise sowie weitere Schritte zum Bürokratieabbau unerlässlich. Dazu müssen politische Weichenstellungen auf nationaler und europäischer Ebene Hand in Hand gehen.