Wie die Steiermark ein unternehmerisches Land bleibt: #4 INTERNATIONALISIERUNG
Die Steiermark ist eines der führenden Exportbundesländer in Österreich. Mit einer Exportquote von knapp 50% und einem Handelsbilanzüberschuss leistet diese einen positiven Beitrag zur Leistungsbilanz von Österreich. Deutschland, die USA, Italien und China sind die wichtigsten Exportdestinationen für steirische Unternehmen.
Zuletzt aktualisiert am 03.12.2024, 16:21
Zukunftsmärkte wie Indien stehen zunehmend im Fokus. Das Internationalisierungscenter Steiermark (ICS) unterstützt gemeinsam mit der Außenwirtschaft Austria heimische Betriebe, die im Ausland aktiv werden wollen.
Exportperformance der Steiermark
Werte in Millionen Euro
Quelle: JR-POLICIES, WIBIS Steiermark; IWS-Darstellung.
Für die Stärkung der internationale Position der Steiermark braucht es folgende Maßnahmen:
- Incoming-Bereich auf internationaler Ebene unterstützen!
Die Steiermark ist im Internationalisierungsbereich mit dem Internationalisierungscenter Steiermark (ICS) sehr stark auf die Exportorientierung ausgerichtet. Die internationale Standortvermarktung und gezielte Ausrichtung der Steiermark auf internationale Standort-Kooperationen wird in anderen Bundesländern durch professionelle Standortagenturen In folgenden Bereichen sollte die Steiermark in Zukunft gezielt proaktive Maßnahmen setzen und die Zuständigkeiten in einer gemeinsamen Gesellschaft bündeln:- Internationale Fachkräfteoffensive umsetzen
- Spitzenforscher:innen in die Steiermark holen
- Internationale Studierende stärker an die Steiermark binden
- Standortmarketing im In- und Ausland professionalisieren auf Basis der Stärkefelder der Steiermark und F&E-Kompetenz!
- Foreign Direct Investments bzw. Investor:innen in die Steiermark holen
- One-Stop-Shop für Behördenverfahren und Beratungen für internationale Investor:innen weiterführen
- AREA Süd mit dem „New Alpe Adria Network“ für internationale Kooperationen nutzen!
Mit der AREA Süd (Steiermark, Kärnten) ergeben sich speziell Chancen für Kooperationen mit Italien, Slowenien und Kroatien. Das New Alpe Adria-Netzwerk als Sprungbrett bzw. Interreg-Programme sollten dafür genutzt werden.
- TEN-Korridore und Zugang zu Südhäfen mit Partnerländern forcieren!
Nach der jüngsten TEN-T-Revision liegt die Steiermark nun an zwei internationalen TEN-Achsen im Kernnetz (Baltisch Adriatische Achse, Alpen-Westbalkan-Korridor). Die Tauern- und Pyhrn-Schober Achse sind damit Teil des transeuropäischen Kernnetzes – eine langjährige Forderung der WKO Steiermark, die nun erfüllt wurde. Die Intermodalität im Verkehr ist weiter voranzutreiben und die Südhäfen wie Koper, Triest, Rijeka als Drehscheiben für den internationalen Güterverkehr zu bespielen. - Flughafen Graz – als Hub-Zubringer absichern, zusätzliche Direktverbindungen schaffen und Bahnanbindung vorantreiben!
Der Flughafen Graz als Tor zur Welt ist für den internationalen Erfolg der Steiermark wesentlich. Bestehende Verbindungen zu Luftfahrtdrehkreuzen wie Frankfurt oder München, aber auch Wien sind abzusichern. Parallel dazu sind Verhandlungen für „point2point“-Verbindungen wie London/Paris oder Amsterdam zu führen. Zusätzliche Fluglinien würden auch für mehr Wettbewerb sorgen. Eine direkte Schienenanbindung des Flughafen Graz an die Koralmbahn und somit eine Erweiterung der „catchment-area“ Richtung Süden ist weiterzuverfolgen. - Clusteraktivitäten – Internationalisierungsinitiativen bündeln!
Die Synergiepotenziale im Bereich der Cluster sind auch bei internationalen Auftritten der Steiermark ausfindig zu machen (etwa in Form gemeinsamer Wirtschaftsdelegationen). Idealerweise sind die Aktivitäten sogar bundeslandübergreifend zu koordinieren. Eine Dachgesellschaft für Cluster (siehe Forschungs, Technologie- und Innovationspolitik) könnte dafür die koordinierende Stelle sein. - Go-International und Exportförderungen weiterführen und erweitern!
Die Initiative „go-international“ ist ein Erfolgsmodell in der Exportförderung. Spezifische Landesförderungen wie aktuell Welt!Markt sind weiterzuführen. bzw. zu erweitern. EU-Binnenmarkt und internationale Freihandelsabkommen positiv kommunizieren!
Innerhalb der steirischen Wirtschaftspolitik ist eine positive Sichtweise zum Thema EU-Binnenmarkt und Freihandelsabkommen zu vermitteln. Protektionistische Verhaltensweisen schaden speziell Ländern wie Österreich, das auf internationalen Weltmärkten mit hochqualitativen Produkten und Dienstleistungen punktet. Gerade die Steiermark als innovativer Wirtschaftsstandort im Herzen Europas profitiert vom gemeinsamen europäischen Binnenmarkt und internationalen Handelsabkommen. Speziell für die Automobil-(zuliefer-) und Elektronikindustrie sind Kooperationen auf internationaler Ebene wichtig.
FAZIT: Um die internationale Position der Steiermark zu stärken, muss
- der sogenannte „Incoming-Bereich“ forciert werden
- und die Vermarktung der Steiermark als Top-Forschungsstandort mit investor:innenfreundlichem Umfeld sowie einer hochqualifizierten Fachkräftebasis verstärkt werden.
Das vollständige Forderungspapier ist hier abrufbar und enthält Anliegen in den Themenbereichen:
- Umwelt- und Energierecht
- Energieversorgung
- Infrastruktur für Alternativenergie
- Investitionsklima
- Einbindung der Sozialpartner
- Landesstrategien sowie Sachprogramme.