Handel in herausfordernden Zeiten
Österreichs Wirtschaft befindet sich das zweite Jahr in Folge in einer Rezession. Neben der Industrie und dem Hochbau ist auch der Handel stark von der Konjunkturschwäche betroffen.
Zuletzt aktualisiert am 03.10.2024, 09:16
Die multiplen Krisen der letzten Jahre haben zu vermehrtem Vorsichtssparen geführt und die Konsumfreude gebremst, wie sich am realen Umsatzrückgang des Handels um 0,8 % im ersten Halbjahr ablesen lässt. Das WIFO erwartet für 2024 dennoch einen leichten Zuwachs bei der realen Wertschöpfung der Branche von 0,4 % sowie einen Anstieg um 1,7 % im Jahr 2025. Damit würde man allerdings immer noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegen.
Wertschöpfung im Handel soll 2025 um 1,7 % steigen, verbleibt aber unter Vorkrisenniveau
Entwicklung der realen Bruttowertschöpfung im Handel, Index 2019 = 100
Quellen: ST.AT, WIFO. Für 2024 und 2025 wurden WIFO-Prognosen mit Stand Juni 2024 herangezogen.
FAZIT: Schon seit mehreren Jahren ist der heimische Handel von einem schwierigen Geschäftsumfeld umgeben. Um den Weg zurück auf einen soliden Wachstumspfad zu ermöglichen, sind Weichenstellungen hin zu einem innovationsfreundlichen Umfeld und eine Stärkung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar. Besondere Aufmerksamkeit gilt es in Zukunft der Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen auf globaler Ebene zu widmen. Denn das gemeinsame Level-Playing-Field ist mittlerweile stark unter Druck geraten. Hier ist ein gesamteuropäischer Lösungsansatz gefragt. Darüber hinaus birgt der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz – vor allem in den Bereichen Logistik und Kundenbindung – großes Potenzial, um den heimischen Handel noch innovativer, resilienter und wettbewerbsfähiger zu machen.