Österreich mit stärkstem Rückgang der Arbeitszeit in der Eurozone
Der aktuelle Employment Outlook der OECD zeigt, dass sich die Arbeitszeit pro Erwerbstätigen in einem Großteil der OECD-Länder während der letzten Jahre deutlich reduziert hat.
Zuletzt aktualisiert am 30.07.2024, 12:25
Verglichen mit den Mitgliedern der Eurozone fiel dieser Rückgang in Österreich am stärksten aus. So ist die Arbeitszeit pro erwerbstätiger Person hierzulande zwischen dem 1. Quartal 2005 und dem 1. Quartal 2024 um 13,8 % gesunken. Vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie Ende 2019 hat sich der Trend in Richtung Arbeitszeitverkürzung noch einmal verstärkt. Als Hauptgründe nennen die Expert:innen der OECD eine allgemeine Zunahme der Teilzeitbeschäftigung sowie die Verringerung der Arbeitsstunden innerhalb des gleichen Arbeitsplatzes.
Zahl der geleisteten Arbeitsstunden seit 2005 um knapp 14 % gesunken
Prozentuelle Veränderung der ø geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen, Q1 2005 – Q1 2024.
Quelle: OECD Employment Outlook 2024
FAZIT: Der aktuelle OECD-Bericht zeigt, dass die Arbeitszeit pro Erwerbstätigen in Österreich im langfristigen Trend überdurchschnittlich stark gesunken ist. Gleichzeitig leben wir in einer alternden Gesellschaft, in der mehr Menschen in Pension gehen als ins Erwerbsleben einsteigen. Vor dem Hintergrund des sich weiter zuspitzenden Arbeits- und Fachkräftemangels ist es deshalb erforderlich, zügig die richtigen Anreize zu setzen, um ungenutzte Potenziale am Arbeitsmarkt zu heben. Dazu zählen eine Anhebung steuerfreier Überstunden, die Attraktivierung von Vollzeitarbeit sowie stärkere Anreize für den Zuverdienst in der Pension.